BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Der Gartentipp im April:

Bitte keine Schottergärten

Immer mehr Grünflächen rund um Gebäude werden zu Schottergärten umgewandelt. Das gleicht einer Vollversiegelung und dem Verlust aller ökologischen Funktionen. Der humusreiche Oberboden wird abgetragen, undurchlässiges Vlies oder Kunststoff-Folien aufgelegt und Steinmaterial darauf verteilt. Bepflanzt werden Schottergärten gar nicht oder häufig mit fremden Arten wie Thuja, Kirschlorbeer oder Pampasgras, die für heimische Tiere keinerlei Nutzen haben. Die zunehmende Bedrohung von Insekten, Vögeln und Fledermäusen, selbst bei zuvor häufigen Arten, verlangt jedoch einen verantwortungsvollen Umgang, sprich eine naturnahe Begrünung von Gärten. Bei Schottergärten ist genau das Gegenteil der Fall:

Das Bodenleben stirbt. Niederschlag kann nicht mehr gespeichert werden. Der Schotter heizt sich bei Sonne stark auf und hält diese Wärme auch über Nacht. Dabei steigt schon jetzt die Anzahl tropischer Nächte im Sommer. Die fehlende oder exotische Bepflanzung verwehrt Insekten und anderen kleinen Tieren Nahrung und Lebensraum. Lärmemissionen werden durch Schotter verstärkt. Die Auffassung, Schottergärten seien pflegeleicht, bestätigt sich nur in den ersten Monaten. Danach sammeln sich Sand und Staub in den Zwischenräumen und Unkraut keimt. Das zu jäten, ist sehr aufwändig, sodass der Griff zu Pflanzengiften nahe liegt.

Schottergärten sind nach Landesbauordnung unzulässig! Das Gesetz besagt, dass unbebaute Flächen auf bebauten Grundstücken zu begrünen und zu bepflanzen sind. Wer wenig Pflege mit seinem (Vor)Garten haben möchte, kann z.B. einen echten Steingarten anlegen. Im Unterschied zu Schottergärten, haben echte Steingärten eine Verbindung und damit einen Austausch zum Boden, bieten Lebensräume für trockenheitsliebende Tiere wie Eidechsen, Spinnen, Insekten und sind mit insektenfreundlichen heimischen Pflanzen z.B. Nelken, Mauerpfeffer oder Majoran bepflanzt. Oder ihr sät eine Wildblumenwiese aus. Hier muss nur im ersten Jahr das Unkraut entfernt werden. Danach reicht zweimal Mähen pro Jahr und das Abrechen des Heus, damit der Boden nährstoffarm bleibt.

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