BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Der Gartentipp im Mai:

Ein Garten für Tiere

Es ist wieder soweit: etwas Regen und die ersten warmen Tage und schon hört man ein vertrautes Geräusch - Rasenmäher. Motorisierte Gartenwerkzeuge wie Mähroboter, Motorsensen und Freischneider sind jedoch der Schrecken unserer Igel. Immer mehr schwer verletzte und tödlich verstummelte Tiere melden die Igelauffangstationen. Kaum noch Laubhaufen zum Überwintern, kaum noch genug Insekten zum Überleben, geben diese Geräte unserem Igel den Rest. Bitte verzichtet auf diese Geräte! Der Igel kann sonst in 5-10 Jahren verschwunden sein. Auch der Artenvielfalt schadet dieses penible Rasenkurzhalten. Naturnaher ist, kleine Inseln im Rasen stehen zu lassen und nur die Laufwege und Sitzplätze kurz zu halten. Das macht weniger Arbeit, lässt Gänseblümchen, Ehrenpreis und Gundermann blühen, lockt Insekten an und hilft insektenfressenden Tieren wie unserem Igel beim Überleben.

Die Wiese mit heimischen Wildkräutern und Wildblumen ist einer der artenreichsten Lebensräume und beherbergt bspw. zusammen mit einer Streuobstwiese über 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Im Garten ahmen Wieseninseln, Wildstaudenbeete, Wildsträucher und Obstbäume diesen Lebensraum für Bienen, Käfer, Spinnen, Heuschrecken & Co. nach, auch für das für den Gartenkreislauf unentbehrliche Bodenleben aus Würmern, Asseln, Nematoden & Co.

Totholz, als loser Stapel oder stehen gelassener Baumstumpf, über Jahre sich selbst überlassen, bietet v.a. Insektenlarven, Wildbienen und natürlich Pilzen, Flechten und Moosen einen Lebensraum.

Natursteinmauern, lose aufgestapelt, beherbergen in ihren Spalten und Höhlen die besonders wärmeliebenden Pflanzen, Insekten und v.a Eidechsen!

Kleinstgewässer, fischfrei, lassen sich schon mit einfachsten Mitteln - z.B. einer ausrangierten Wanne - in den Garten integrieren und bieten mit ihren unterschiedlich tiefen Zonen, den Wasser- und Uferpflanzen und dem Gestein zum Rasten und Trinken Amphibien, Libellen, Waserläufern & Co. einen Lebensraum, der in unserer Landschaft immer seltener wird.

Die schonende Pflege und die Schaffung dieser Lebensräume im eigenen Garten, ist wesentlich wirksamer und effektvoller als nicht-heimische Blumenmischungen und künstliche Tierbehausungen aus Garten- und Baumärkten.

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